Digital Natives – Das Internet ist doch nicht das echte Leben

URAUFFÜHRUNG am Sa., d. 23.04.2016 um 18 Uhr im Rolf-Liebermann-Studio (NDR), Oberstraße 120

Nach der fantastischen Debut Performance im Dezember 2015 freuen wir uns riesig, das Projekt „Digital Natives“ auch 2016 fortführen zu können. Die tatkräftiger Unterstützung der Kids&Friends-Stiftung ermöglicht uns eine groß angelegte Uraufführung des Bühnenstücks am 23. April 2016 in den heiligen Hallen des Rolf-Liebermann-Studios des NDR. Außerdem werden die Projektinhalte in den kommenden Monaten aufbereitet, so dass diese auch Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden können.

Ein riesiges Dankeschön dafür!!!

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Hier noch einmal die Zusammenfassung der Eckdaten für die Uraufführung:

Digital Natives – Das Internet ist doch nicht das echte Leben!

Sa., d. 23.04.2016 um 18 Uhr (Empfang im Foyer ab 17 Uhr)

Eintritt: 9,- € / 6,- € ermäßigt

Karten: www.digitalnatives.cortex-tickets.de oder an der Abendkasse

 

PRESSEMITTEILUNG Digital Natives_(*klick*)

 

DEBUT PERFORMANCE

Impressionen:

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Ankündigung:

Es ist soweit!!! Zum allerersten Mal präsentieren unsere „Digimons“ die Ergebnisse ihrer Projektarbeit. Am Sonntag, d. 13.12.2015 könnt ihr um 15 Uhr im Schauspielstudio Frese live erleben, was das Stück „Digital Natives – Das Internet ist doch nicht das echte Leben!“ für Überraschungen bereithält.

DigitalNativesFront

 

Ausgangspunkt

Zwei Stunden vor der Premiere unseres letzten Projekts Move!, das am 02.11.2014 im Rahmen des eigenarten-Festivals im Goldbekhaus uraufgeführt wurde, ereignete sich folgendes: eines der Kinder wollte sich ein Ladegerät für sein Smartphone ausleihen – ein einigermaßen verständlicher Wunsch. Als sich aber zwei Jungen (zehn und elf Jahre) darüber beschwerten, dass sie sich nicht ins hausinterne W-Lan einloggen konnten, kamen wir doch ins Grübeln. Die Kinder würden in wenigen Augenblicken auf der Bühne stehen und ein Stück spielen, für das sie über ein Jahr lang ihre Freizeit geopfert haben und das erste, was sie am Premierentag äußern ist, eine Beschwerde über den Zustand des drahtlosen Internetzugangs – das muss doch was heißen, oder?

Fakt ist, das laut einer KIM-Studie von 2012 ein Drittel aller Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren einmal pro Woche Chats oder Instant-Messenger (Skype, ICQ etc.) benutzen und das auch schon Kleinkinder, die noch keine Lesekompetenz entwickelt haben, bereits mit Apps umgehen oder im Internet unterwegs sind. 37% aller Vierjährigen benutzen Apps und 16% sogar das Internet! (Quelle: Medienzusatzerhebung AIDA II, DJI 2/2014 Sonderauswertung). Die Medienerziehung wird somit in den kommenden Jahren wohl einer der wichtigsten Begriffe sein, der im Zusammenhang mit Kindern und Heranwachsenden genannt werden wird.

Ausgehend von den oben skizzierten Beobachtungen sowie Äußerungen der ProjektteilnehmerInnen selbst (bei einem Brainstorming zur Frage „Was wollen wir als nächstes machen?“) haben wir uns entschieden, das Thema „Kinder und moderne Medien“ kreativ zu erforschen. Unser Ziel ist es, mit dem Projekt einen Beitrag zur Sensibilisierung der Eltern, Pädagogen und vor allem der Kinder selbst zu leisten und eine Reflektion darüber anzustoßen, was für welches Alter angemessen ist.

Projektinhalte

Bereits nach einem ersten Vorgespräch mit den Kindern zum Thema Medienkompetenz (das wir leider abbrechen mussten, da die Kinder so viel zu erzählen und wir zu wenig Zeit hatten), waren wir uns sicher, dass die Entwicklung eines Theaterstücks zum Umgang mit den Medien in dieser Altersgruppe Anklang finden wird.

1.  Phase – Medienerziehung (ca. 3 Monate)

Zunächst sollen die ProjektteilnehmerInnen erzählen können, welche Erfahrungen sie bereits mit dem Internet oder mit den Medien im Allgemeinen gemacht haben, sei es gut oder schlecht. Natürlich wird es einigen Kindern nicht leicht fallen, darüber zu sprechen – deswegen möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, uns (wie im Internet) Informationen anonym zu übermitteln. Eine der ersten Herausforderungen wird es also sein, den Kids beizubringen, wie sie anonym E-Mails und Daten verschicken können. Auch gleichaltrige Freunde der ProjektteilnehmerInnen könnten uns so Informationen zukommen lassen.

Außerdem möchten wir einen (virtuellen) Ordner anlegen, in dem Artikel, Chatprotokolle und Screenshots gesammelt werden können, so dass die Kids Amterial zur Bearbeitung zur Verfügung haben. Weitere Themen, die im Rahmen des Projekts behandelt werden können, sind: illegale Downloads (rechtliche Fragen), richtige Nutzung von Internet-Foren, Passwort- & Gerätesicherheit, Schutz der Privatsphäre oder wie man damit umzugehen hat, wenn man von Fremden angeschrieben wird oder verstörende bzw. bedrohliche Inhalte gesehen hat.

Erst nach dieser Phase der Medienerziehung beginnt die konkrete Arbeit am Stück.

2.  Phase – Skriptentwicklung (ca. 3 Monate)

Anhand der bisher gemachten Erfahrungen der Kids sowie ihren Wünschen und Vorstellungen wird als nächster Schritt ein Skript erarbeitet. Dazu werden intensive Schreib- und Tanzworkshops stattfinden, in denen die TeilnehmerInnen nicht nur an der Handlung, den Dialogen und Rollen des Stücks arbeiten, sondern auch eigene Liedtexte und Choreografien entwickeln werden. Die Projektleitung wird daraus in Absprache mit den Kids eine finale Version entwickeln, die nach den Sommerferien die Grundlage für die nun folgende intensive Probenphase bieten wird.

3.  Phase – Proben (ca. 6 Monate)

In enger Anlehnung an das Skript wird in dieser Phase das Bühnenstück perfektioniert. Durch die Einbindung externer Profis (Schauspiel-, Tanz- & Gesangscoaches) erhalten die TeilnehmerInnen ein umfassendes Training, können Kompetenzen ausbauen und gewinnen die Selbstsicherheit, die sie für die Aufführung brauchen.

4.  Phase – Aufführung & Nachbearbeitung (ca. 3 Monate)

In mehreren öffentlichen Präsentationen zeigen die ProjektteilnehmerInnen ihr Stück einer breiten Öffentlichkeit. Denkbar ist sowohl die erneute Teilnahme an hamburgweiten Theaterfestivals als auch die Organisation von Schulaufführungen für Gleichaltrige.

Inszenierungsrahmen und Einsatz von Medien

Die Inszenierung und das Bühnenbild sollen das Angebot und die Möglichkeiten von Medien und dem Internet widerspiegeln. Informationsflut und Überreizung (z.B. schreibt ein Junge mit einem Mädchen, in das er verliebt ist, während er mit einem Freund über die anstehende Mathematikklausur telefoniert und sich gleichzeitig in einer WhatsApp-Gruppe darüber erkundigt, ob das Fußballtraining heute stattfindet – nebenbei hört er Musik über Youtube und isst Mittag) werden genauso Teil des Stücks sein wie die sprichwörtlichen „unbegrenzten Möglichkeiten“, die uns die hochentwickelte Technologie bietet (so kann eine Protagonistin mit ihrem Vater skypen, obwohl der grad für ein halbes Jahr in Pakistan stationiert ist). Viele weitere Ideen sind in Planung und warten auf die Umsetzung.

Die TeilnehmerInnen sollen zudem die Möglichkeit haben, mit so vielen Medien zu spielen wie es nur geht: Tablet, Laptop, Smartphone, Handy, Fernseher, Spielkonsolen, Beamer & Leinwände werden im Rahmen des Projekts intensiv erforscht und genutzt. Dieses Überangebot soll wiederum auch die Realität widerspiegeln, in der sich die Kinder selbst bewegen.

Wechselwirkung zwischen den Kindern und ihren Eltern

Einen Punkt, der später im Stück auch thematisiert werden soll, wollen wir hier nochmals hervorheben.  Wir möchten gerne einen Fragebogen an die Eltern verschicken, um ihr Wissen bzw. Nicht-Wissen über die Mediennutzung ihrer Kinder zu dokumentieren. Dabei geht es nicht darum, die Eltern bloßzustellen oder ihnen das Gefühl zu geben, dass sie sich mit den Gewohnheiten ihrer Kinder nicht ausreichend auseinander setzen, sondern einfach um die Erweiterung des Stücks um eine neue Ebene.

Fazit
Wie eingangs beschrieben möchten wir mit diesem Projekt und dem daraus resultierenden Theaterstück ein Forum bieten, über die Mediennutzung junger Menschen zu diskutieren. Zusätzlich möchten wir aber auch mit Vorurteilen aufräumen, dem Thema einen Raum geben und die Kids der heutigen Generation ehrlich für sich selbst sprechen lassen.

Wir versprechen uns differenzierte und zum Teil sicher überraschende Einblicke in die mediale Lebenswelt unserer Kinder, die mit den sich ständig weiterentwickelnden Möglichkeiten des Internet und der neuen Medien aufwachsen.

Finanzierung

Die Entwicklung des Bühnenstücks wurde ermöglicht durch eine umfassende Förderung der Aktion „Kultur macht stark!“, vertreten durch den Bund Deutscher Amateur-Theater in Berlin.

VIELEN DANK DAFÜR!!!

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